Heute betrachten wir genauer das Verhältnis zwischen Coach und Coachee (Klient:in), wie es idealerweise aussehen sollte und welches Verständnis dafür notwendig ist. Ich möchte Euch ein wenig mitnehmen und gemeinsam mit Euch darüber reflektieren, was bei der gemeinsamen Bearbeitung von Themen im Coaching-Setting wichtig ist und in welchem Rahmen man gemeinsam arbeiten sollte. Ein wichtiger Punkt, den ich in diesem Beitrag betonen möchte, ist, dass es im Coaching darum geht, miteinander an den Themen zu arbeiten, die zuvor gemeinsam definiert wurden.

Mit dem gemeinsamen Arbeiten meine ich, dass wir auf Augenhöhe schauen, was als nächstes ansteht. Für mich als Coach ist es wichtig zu verstehen, zu sehen und zu kommunizieren, dass die Klient:innen Expert:innen in ihrem eigenen Thema sind. Jeder und jede hat die größte Kompetenz in dem eigenen Thema, mit dem sie zu uns kommen. Das bedeutet, dass sie auch das meiste Wissen und Verständnis darüber haben, was in ihrem Leben vor sich geht und auch was sie brauchen, um voranzukommen. Manchmal haben sie das nicht so ganz auf dem Schirm, aber auch dann sollte man sich nicht darüberstellen und sagen: "Moment, ich erkläre Dir das mal." Als Coach verstehe ich meine Aufgabe darin, die Klientinnen und Klienten auf dem Weg zu unterstützen, um voranzukommen und ihnen die Werkzeuge und Techniken an die Hand zu geben, die sie benötigen, um ihre Ziele zu erreichen.
Wir Coaches sind Prozessbegleiter und Ideenkellner. Wir hören zu und geben Raum, damit Klientinnen und Klienten ihre Gefühle ausdrücken können, die vielleicht sonst keinen Raum haben oder kein Gehör finden. Durch diese offene Kommunikation können Klientinnen und Klienten auch mal sich selbst zuhören und ihre eigenen Bedürfnisse und Prioritäten allein durch das darüber Sprechen besser verstehen und herausfinden, was für sie wirklich wichtig ist. Unser Job als Coach ist es, diese Informationen aufzunehmen und sie in unsere Arbeit zu integrieren. Als Prozessbegleiter helfen Coaches ihren Coachees, die eigenen Themen auf eigene Weise zu lösen.
Und da die "eigene Lösung" so zentral ist, ist auch klar, dass es keine universelle Lösung gibt, die für alle funktioniert. Es gibt Strategien und Techniken, die vielen Menschen helfen können, aber insgesamt ist es sinnvoll, sich als Coach auf jeden Klienten individuell einzustellen und eine Coaching-Strategie zu entwickeln, die auf dessen spezifische Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es ist auch wichtig, sich auf die Stärken jedes Klienten zu konzentrieren und diese Stärken zu nutzen, um die Ziele zu erreichen.
Wir Coaches sollten eine sichere und geschützte Umgebung schaffen, in der sich Klient:innen frei und offen äußern können, ohne beurteilt oder verurteilt zu werden. Unsere Haltung als Coach sollte darin bestehen, den Klienten zu unterstützen und Werkzeuge bereitzustellen, die auf ihrem Weg helfen können.
In der Hypnose nach Milton Ericson machen wir keine direkten Anweisungen, sondern wir unterbreiten stattdessen Angebote, welche die Klient:innen annehmen oder ablehnen können. Wir können keine Gefühle in jemanden hineinlegen oder ihm/ihr sagen, wie er/sie sich fühlen soll. Jede:r Klient:in weiß am besten über sich selbst Bescheid. Wir stellen uns nicht über den Klienten, sondern bieten ihm unsere Unterstützung an. Falls jemand auf diese Weise gerne mit mir arbeiten möchte, kann er/sie mich gerne kontaktieren.
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