Es geht um den Zirkelschluss von Denken, Fühlen und Handeln. Was ich denke, was ich fühle, wie ich handle, das alles hängt unmittelbar miteinander zusammen. Und ich kann im Grunde genommen an jedem einzelnen Punkt ansetzen. Was ich denke, beeinflusst das, was ich fühle, beeinflusst das, wie ich handle, wie ich handle, beeinflusst das, wie ich denke, beeinflusst, wie ich fühle? Wie ich fühle, beeinflusst, wie ich handle, beeinflusst, wie ich denke. Also Ihr seht, man kann da an jedem Punkt ansetzen und ich würde Euch jetzt mal empfehlen, Euch einen Stift und einen Zettel zu nehmen. An dieser Stelle.
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Und, habt ihr es gemacht?
Oder habt ihr es nicht gemacht? Wenn ihr es gemacht habt. Wie fühlt ihr Euch jetzt dabei? Und wenn ihr es nicht gemacht habt, wie fühlt ihr Euch jetzt dabei? Habt ihr ein schlechtes Gewissen? Denkt ihr, "Eigentlich hätte es ja machen sollen. Aber ich weiß auch gar nicht warum. Und irgendwie macht mir das ein blödes Gefühl, dass ich etwas machen soll, was irgendeine Frau aus dem Podcast mir erzählt“?
Und wenn ich es gemacht habe, fühle ich mich jetzt irgendwie verarscht, dass es nur ein psychologischer Trick sein soll oder ein komisches Experiment?
Ihr seht, ob ich handle, ob ich nicht handle, hat sofort einen Einfluss auf unser Denken und dieses wiederum auf unser Fühlen. Immer, immer. Egal ob ich handle, ob ich nicht handle, egal, ob ich mich dazu entschließe, jetzt zum Beispiel anzuhalten, Stift und Zettel zu holen, oder eben weiter zu lesen und sich zu denken: „Ja, ich guck mal, ob das überhaupt notwendig ist.“
Also, falls Ihr gerade Stift und Zettel da habt, vielleicht möchtet Ihr den "Denken-Fühlen-Handeln-Zirkel" aufzeichnen. Und Ihr seht, egal für welche Variante Ihr Euch entschieden hat, diese kleine Winzigkeit, die ja kaum Einfluss auf den weiteren Fortgang Eures Lebens, ja nicht mal des Tages hat, hat sofort Einfluss auf Euer Denken, auf Euer Fühlen. Und das war jetzt eben eine Handlung, die Ihr ausgeführt habt oder eben nicht ausgeführt habt. Und bei der Handlung sind wir noch einer insofern ganz guten Stelle des Zirkels "Denken-Fühlen-Handeln", weil wir Handlungen ja häufig bewusst initiieren.
Aber Gedanken haben wir 60.000 bis 80.000 am Tag und Gedanken sind zu mehr als 95 % unbewusst. Und diese Gedanken, das, was da im Unterbewussten stattfindet, das ist zu einem sehr großen Prozentsatz negativ, schädigende negative Gedanken und Glaubenssätze, die sich auch permanent wiederholen, die Einfluss auf unsere Gedanken haben. Und wenn wir jetzt uns eben täglich und regelmäßig und auf eine positive Art und Weise trainieren, unsere Glaubenssätze, unsere Gedanken auf Positives auszurichten, so hat das eben nicht nur Einfluss auf besagte Gedanken, sondern so hat das Einfluss auf unsere Gefühle, so hat das Einfluss auf unser Handeln. Es gibt einen tollen Spruch von Karl Valentin dazu: "Ich freue mich, wenn es regnet, Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch." Und das ist eine faszinierende proaktive Art und Weise, mit Herausforderungen des Lebens umzugehen: "Ich bestimme, ich entscheide, wie ich die Dinge sehe. Also muss ein Regentag nicht automatisch was Negatives sein. Im Gegenteil. Ich kann mich auch wahnsinnig freuen, dass die Pflanzen jetzt ihre Nahrung bekommen. Ich kann mich wahnsinnig freuen, dass ich jetzt meinen wunderschönen bunten Regenmantel anziehen kann. Es gibt tausende Gründe, weswegen ich mich freuen kann, dass es jetzt regnet.
Und so können wir uns darauf trainieren, immer wieder auch das Positive zu sehen. Damit meine ich jetzt nicht in jedem Bullshit, der uns passiert oder auch in Sachen, die wirklich tragisch oder schwierig oder herausfordernd sind, einfach nur die Gedanken auf das Positive lenken. Was ich am Thema Manifestation problematisch finde, ist, da geht es dann darum, wenn dir irgendein Mist im Leben passiert, dann nur, weil Du irgendeinen Mist gedacht hast im Vorhinein, und Du es damit - so die Kurzzusammenfassung - irgendwie energetisch angezogen hast. Dazu aber wann anders mehr. Aber mit allem, was uns so passiert, können wir eben auf verschiedene Art und Weise umgehen. Es gibt nie nur die eine Art und Weise, Dinge zu denken, Dinge zu interpretieren, Dinge zu fühlen.
Zum Beispiel: mein Partner/meine Partnerin hat einen Wutanfall bekommen, weil wir zum Beispiel jetzt keinen Ausflug zum nahegelegenen Park machen. Da kann ich mich jetzt auch wieder entscheiden: Gehe ich jetzt voll in die Konfrontation? Gehe ich jetzt irgendwie in den Angriffsmodus und unterstelle, dass das jetzt eine Riesensauerei ist, dass diese Person sich selbst nicht unter Kontrolle hat usw.? Oder sage ich "Oh, das ist dir offensichtlich so wichtig, mit mir Zeit zu verbringen oder in den Wald, in den Park zu gehen? Das ist dir so wichtig, das sehe ich jetzt erst, wo Du eben diese krassen Gefühle zeigst, von denen ich nicht gedacht habe, dass sie anlässlich dieses Parkspaziergangs aufkommen würden. Und auf einmal sehe ich, wie wichtig dir das ist." Also ihr seht schon: „Ich entscheide, wie ich über Dinge denke und sobald ich eben entscheide, anders darüber zu denken, bekomme ich ein ganz anderes Gefühl über diese Dinge. Und sobald ich anders fühle, handle ich auch anders. Das heißt, wenn ich mich entscheide, diesen Wutanfall ob des ausgefallenen Parkbesuchs anders zu interpretieren, nämlich zum Beispiel als ein leidenschaftliches Einsetzen für gemeinsame Zeit, habe ich ganz andere Handlungsoptionen. Auf einmal muss ich nicht in die Konfrontation gehen, sondern kann sagen: "Offensichtlich ist Dir die gemeinsame Zeit sehr wichtig. Wie wäre es, wenn wir morgen gemeinsame Zeit verbrächten?“ - oder auf irgendeine Art und Weise reagieren, die damit umgeht, wie wie ich anders denke und wie ich anders denken möchte. Und das gibt auch eben dann meinem Gesprächspartner/meiner Gesprächspartnerin die Möglichkeit, anders zu agieren und die Möglichkeit, auch selbst das eigene Handeln anders zu interpretieren. Und dann wieder aufgrund der anderen Gedanken, anderen Gefühle anders handeln zu können.
Und so ist mir aufgefallen, wie unglaublich wichtig das Bewusstsein darüber ist, dass unser Denken, unsere Gefühle und unsere Handlungen beeinflusst, dass unser Fühlen unsere Handlungen und unser Denken beeinflusst und dass unsere Handlungen unser Denken und unser Fühlen beeinflusst.
Egal an welchem Punkt ich ansetze, das Modell macht mich handlungsfähig. Und wenn ich das Gefühl habe, ich kann jetzt nicht immer an den Gefühlen ansetzen, dann kann ich aber zumindest meine Gedanken beeinflussen, denn diese sind meinem kognitiven Verstand zugänglich. Da können wir ansetzen, wenn wir wirklich etwas ändern wollen in der Art und Weise, wie wir Dinge sehen. Wenn wir wirklich einen Mindshift, eine Veränderung in der Sichtweise auf die Dinge, erzielen wollen. Und diese Veränderung ist ja nicht zum Selbstzweck. Diese Veränderung ist dafür da, dass Du ein geileres Leben hast, dass Du besser mit deinem Zeug klarkommst. Dafür ist diese Veränderung im Denken, Fühlen, Handeln da. Und ja, natürlich ist es eine Manipulation, aber es ist eben eine Manipulation zu einem Zweck. Und der Zweck ist, dass ich besser mit meinen Dingen, mit meinem Leben klarkomme. Und das ist ja wohl was, was wir uns alle wünschen.
Also guckt Euch mal an: Denken, fühlen, handeln. Wo kann ich ansetzen und wo kann ich so einen Mind-Shift verursachen? An welcher Stelle macht das für mich Sinn? Bei den Gedanken ist man schon mal ganz gut beraten, wenn man sich da erstmal überlegt: „Könnte ich das, was gerade passiert, jetzt auch anders interpretieren?"
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